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Hl. Papst Johannes Paul II.
hat seinerseits den Umschlag mit dem dritten Teil des "Geheimnisses" nach dem Attentat vom 13. Mai 1981 erbeten. Seine Eminenz der Kardinalpräfekt der Kongregation Franjo Seper übergab am 18. Juli 1981 an Seine Exzellenz Msgr. Eduardo Martinez Somalo, den Substituten des Staatssekretariats, zwei Umschläge: -
Wie bekannt ist, hat Papst Johannes Paul II. sofort daran gedacht, die Welt dem Unbefleckten Herzen Mariens zu weihen. Er selbst hat ein Gebet verfasst für diesen von ihm so genannten "Vertrauensakt", der in der Basilika Santa Maria Maggiore am 7. Juni, dem Hohen Pfingstfest 1981, gefeiert werden sollte. Diesen Tag hatte man gewählt, um 1600 Jahre nach dem ersten Konzil von Konstantinopel und 1550 Jahre nach dem Konzil von Ephesus zu gedenken. Da der Papst gezwungenermaßen abwesend war, wurde seine aufgezeichnete Ansprache übertragen. Wir geben den Text wieder, der sich genau auf den Vertrauensakt bezieht:
"O Mutter der Menschen und der Völker, Du kennst all ihre Leiden und Hoffnungen, Du fühlst mit mütterlicher Anteilnahme alles Kämpfen zwischen Gut und Böse, zwischen dem Licht und der Dunkelheit, von der die Welt befallen ist -
Doch der Heilige Vater wollte noch vollkommener auf die Bitten "Unserer Lieben Frau" antworten. So hat er während des Heiligen Jahres der Erlösung den Vertrauensakt vom 7. Juni 1981 entfaltet und in Fatima am 13. Mai 1982 wiederholt.
Eindenk des "Fiat", das Maria im Augenblick der Verkündigung gesprochen hat, vertraut der Papst am 25. März 1984 auf dem Petersplatz in geistlicher Einheit mit den zuvor "zusammengerufenen" Bischöfen der Welt dem Unbefleckten Herzen Mariens die Menschen und Völker an. Er tut dies mit Anspielungen, die an die von Kummer gezeichneten und im Jahre 1981 gesprochenen Worte erinnern:
Weltweihe an das Unbefleckte Herz Mariens -
vollzogen in Rom vor dem Angelusgebet am 25. März 1984
Die Familie ist das Herz der Kirche. Aus diesem Herzen erhebe sich heute ein besonderer Akt der Hingabe und des Vertrauens an das Herz der Gottesmutter.
Im Heiligen Jahr der Erlösung wollen wir bekennen, daß die Liebe stärker ist als die Sünde und alles Böse, das den Menschen und die Welt bedroht. Voll Demut rufen wir diese Liebe an:
1. „Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesmutter!" Mit diesen Worten, die die Kirche Christi seit Jahrhunderten betet, wenden wir uns heute im Jubiläumsjahr unserer Erlösung an dich, unsere Mutter.
Dabei wissen wir uns mit allen Oberhirten der Kirche durch jenes besondere Band vereint, durch das wir eine Körperschaft und ein Kollegium bilden, so wie nach dem Willen Christi die Apostel mit Petrus eine Körperschaft und ein Kollegium gebildet haben.
In solcher Einheit verbunden, sprechen wir die Worte dieses Weiheaktes, in den wir erneut die Hoffnungen und Ängste der Kirche für die Welt von heute einschließen wollen.
Vor vierzig Jahren und zehn Jahre danach hat dein Diener, Papst Pius XII., angesichts der schmerzlichen Erfahrungen der Menschheitsfamilie die ganze Welt und vor allem jene Völker, denen wegen ihrer Situation deine besondere Liebe und Sorge gilt, deinem unbefleckten Herzen anvertraut und geweiht.
Diese Welt der Menschen und Völker haben auch wir heute vor Augen: die Welt des zweiten Jahrtausends, das sich seinem Ende zuneigt, die Welt unserer Zeit, unsere Welt. Der Worte des Herrn eingedenk: „Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern ... Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt" (Mt. 28,19-
Darum, o Mutter der Menschen und Völker, die du alle ihre Leiden und Hoffnungen kennst und mit mütterlichem Herzen an allen Kämpfen zwischen Gut und Böse, zwischen Licht und Finsternis Anteil nimmst, die unsere heutige Welt erschüttern, höre unser Rufen, das wir unter dem Antrieb des Heiligen Geistes direkt an dein Herz richten; umfange mit deiner Liebe als Mutter und Magd des Herrn diese unsere Welt, die wir dir anvertrauen und weihen, erfüllt von Sorge um das irdische und ewige Heil der Menschen und Völker.
In besonderer Weise überantworten und weihen wir dir jene Menschen und Nationen, die dieser Überantwortung und Weihe besonders bedürfen.
„Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesmutter!" Verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten!
2. Vor dir, o Mutter Christi, vor deinem unbefleckten Herzen, möchten wir uns heute zusammen mit der ganzen Kirche mit jener Weihe vereinen, durch die dein Sohn aus Liebe zu uns sich selber dem Vater geweiht hat, indem er sprach: „Für sie weihe ich mich, damit auch sie in Wahrheit' geweiht seien" (Joh. 17,19). Wir wollen uns in dieser Weihe für die Welt und für die Menschen mit unserem Erlöser verbinden; in seinem göttlichen Herzen findet eine solche Weihe die Kraft, Verzeihung zu erlangen und Sühne zu leisten.
Die Kraft dieser Weihe dauert durch alle Zeiten und umfängt alle Menschen, Völker, Nationen; sie überwindet alles Böse, welches der Fürst der Finsternis im Herzen des Menschen und in seiner Geschichte zu wecken vermag und in unseren Zeiten auch tatsächlich geweckt hat.
Wie tief empfinden wir das Bedürfnis nach dieser Weihe für die Menschheit und für die Welt, für unsere heutige Welt: der Weihe, die wir in Einheit mit Christus vollziehen. Das Erlösungswerk Christi muss ja durch die Kirche an die Welt vermittelt werden.
Das zeigt das gegenwärtige Jahr der Erlösung, das außerordentliche Jubiläum der ganzen Kirche.
Sei in diesem Heiligen Jahr gepriesen über alle Geschöpfe, du Magd des Herrn, die du dem göttlichen Ruf in vollkommenster Weise folgst.
Sei gegrüßt, die du mit der erlösenden Weihe deines Sohnes auf das engste verbunden bist!
Mutter der Kirche! Erleuchte das Volk Gottes auf den Wegen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe! Erleuchte besonders die Völker deren Weihe und Überantwortung du von uns erwartest. Hilf uns, die Weihe Christi für die gesamte Menschheitsfamilie der heutigen Welt in ganzer Wahrheit zu leben!
3. Wenn wir dir, Mutter, die Welt, alle Menschen und Völker anvertrauen, so vertrauen wir dir dabei auch diese Weihe der Welt an und legen sie in dein mütterliches Herz.
O unbeflecktes Herz, hilf uns, die Gefahr des Bösen zu überwinden, das so leicht in den Herzen der heutigen Menschen Wurzel fasst und dessen unermessliche Auswirkungen über dem heutigen Leben lasten und den Weg in die Zukunft zu versperren scheinen.
Von Hunger und Krieg: befreie uns!
Von Atomkrieg, unkontrollierbarer Selbstzerstörung und jeder Art des Krieges: befreie uns!
Von den Sünden gegen das Leben des Menschen von seinen Anfängen an: befreie uns!
Vom Haß und von der Missachtung der Würde der Kinder Gottes: befreie uns!
Von jeder Ungerechtigkeit im sozialen, nationalen und internationalen Leben: befreie uns!
Von leichtfertiger Übertretung der Gebote Gottes: befreie uns!
Vom Versuch, in den Herzen der Menschen sogar die Wahrheit von Gott zu ersticken: befreie uns!
Von den Sünden gegen den Heiligen Geist: befreie uns, befreie uns! Höre, Mutter Christi, diesen Hilfeschrei, in welchem das Leid aller Menschen zu Dir ruft, das Leid ganzer Völker!
Hilf uns mit der Kraft des Heiligen Geistes, alle Sünde zu besiegen: die Sünde des Menschen und die „Sünde der Welt" – die Sünde in jeglicher Form.
Noch einmal zeige sich in der Geschichte der Welt die unendliche Heilskraft der Erlösung: die Macht der erbarmenden Liebe! Daß sie dem Bösen Einhalt gebiete! Dass sie die Gewissen wandle! In Deinem unbefleckten Herzen offenbare sich allen das Licht der Hoffnung!
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Quelle: gloria.tv
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Weiheakt an die Gottesmutter
Gebet von JOHANNES PAUL II.
Sonntag, 8. Oktober 2000
1. "Frau, siehe, dein Sohn!" (Joh 19,26).
Das Heilige Jahr geht dem Ende zu.
Du, Mutter, hast uns während dieses Jubiläums Jesus gezeigt,
die gebenedeite Frucht deines reinen Leibes,
das Wort, das Fleisch geworden ist, den Erlöser der Welt.
Sein Wort, das uns auf dich hinweist und
dich zu unserer Mutter macht, klingt wohl in unseren Ohren:
"Frau, siehe, dein Sohn!".
Indem er dir den Apostel Johannes und mit ihm
die Söhne und Töchter der Kirche, ja alle Menschen anvertraute,
verringerte Christus seine ausschließliche Rolle
als Erlöser der Welt nicht, sondern bekräftigte sie.
Du bist der Glanz, der das Licht Christi nicht mindert,
denn du lebst in ihm und durch ihn.
Dein ganzes Sein ist Zustimmung: "fiat". Du bist die Unbefleckte,
du bist die Fülle und der Widerschein der Gnade.
Sieh da, deine Söhne und Töchter, die beim Anbruch
des neuen Jahrtausends hier um dich versammelt sind.
Durch die Stimme des Nachfolgers Petri
im Verein mit den Stimmen der Bischöfe,
die aus allen Teilen der Welt hier zusammengekommen sind,
sucht die Kirche heute bei dir Zuflucht.
Sie stellt sich unter deinen mütterlichen Schutz.
Sie bittet vertrauensvoll um deine Fürsprache
angesichts der Herausforderungen der Zukunft.
2. In diesem Gnadenjahr erlebten und erleben noch viele Menschen
die überströmende Freude des Erbarmens,
das der Vater uns in Christus geschenkt hat.
In den Teilkirchen, die über die ganze Erde verstreut sind,
und mehr noch hier, im Zentrum der Christenheit,
haben Menschen aller Klassen
dieses Geschenk in Empfang genommen.
Hier glühten die Jugendlichen vor Begeisterung.
Hier beteten und flehten die Kranken.
Hierher kamen Priester und Ordensleute,
Künstler und Journalisten,
Menschen aus der Welt der Arbeit, der Technik und Wissenschaft,
Kinder und Erwachsene.
Alle erkannten in deinem geliebten Sohn
das Wort Gottes, das in deinem Schoß Fleisch geworden ist.
Erflehe, o Mutter, durch deine Fürsprache,
daß die Früchte dieses Jahres nicht verloren gehen,
und daß die Samenkörner der Gnade
sich bis zum Vollmaß der Heiligkeit entwickeln,
zu der wir alle berufen sind.
3. Wir wollen dir heute die Zukunft anvertrauen, die vor uns liegt.
Wir bitten dich, uns auf unserem Weg zu begleiten.
Wir Männer und Frauen leben in einer außergewöhnlichen Zeit,
die zugleich verheißungsvoll und schwierig ist.
Die Menschheit besitzt heute nie dagewesene Mittel zur Macht:
Sie ist imstande, diese Welt zu einem blühenden Garten zu machen
oder sie völlig zu zerstören.
Die Menschheit hat die außerordentliche Fähigkeit erlangt,
sogar in die Anfänge des Lebens einzugreifen.
Sie kann dies zum Wohl aller im Rahmen des Moralgesetzes nutzen
oder dem kurzsichtigen Hochmut einer Wissenschaft nachgeben,
die keine Grenzen anerkennt und
sogar die gebührende Achtung vor jedem Menschenleben verweigert.
Die Menschheit steht heute
an einem Scheideweg wie nie zuvor.
Die Rettung, o heiligste Jungfrau,
ist wiederum dein Sohn Jesus allein.
4. Deshalb wollen wir dich, Mutter, wie der Apostel Johannes
bei uns aufnehmen (vgl. Joh 19,27),
um von dir zu lernen, deinem Sohn ähnlich zu werden.
"Frau, siehe, deine Söhne und Töchter!"
Wir stehen hier vor dir
und wollen uns selbst, die Kirche und die ganze Welt
deinem mütterlichen Schutz anvertrauen.
Bitte deinen Sohn für uns,
daß er uns den Heiligen Geist in Fülle schenke,
den Geist, der Wahrheit, aus dem das Leben hervorgeht.
Empfange ihn für uns und mit uns
wie in der Urgemeinde von Jerusalem,
die sich am Pfingsttag um dich geschart hat (vgl. Apg 1,14).
Der Geist Gottes öffne die Herzen für die Liebe und Gerechtigkeit.
Er wecke in den Personen und Nationen gegenseitiges Verständnis
und den festen Willen zum Frieden.
Wir vertrauen dir alle Menschen an, zuerst die schutzlosesten:
die Kinder, die noch nicht zur Welt gekommen sind,
und die Kinder, die in Armut und Leid geboren werden;
die Jugendlichen, die auf der Suche nach einem Lebensziel sind;
die Menschen ohne Arbeit
und diejenigen, die Hunger und Krankheit erleiden.
Wir vertrauen dir die zerrütteten Familien an,
die Alten, denen niemand beisteht,
und alle, die verlassen und ohne Hoffnung sind.
5. Mutter, du kennst die Leiden und
Hoffnungen der Kirche und der Welt.
Steh deinen Söhnen und Töchtern in den Prüfungen bei,
die der Lebensalltag für jeden bereithält.
Gib, daß dank des gemeinsamen Bemühens aller
die Finsternis nicht über das Licht siegt.
Dir, Morgenröte der Erlösung, vertrauen wir
unseren Weg ins neue Jahrtausend an,
damit alle Menschen unter deiner Führung Christus finden,
das Licht der Welt und den einzigen Erlöser,
der herrscht mit dem Vater und dem Heiligen Geist
in Ewigkeit. Amen.
Copyright 2000 © Libreria Editrice Vaticana
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