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Sonntag: Predigt

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Sonntag 4. Jänner 2015, Predigt-Schluss

Das Johannesevangelium bringt erstaunlich klar zum Ausdruck, wie die göttliche Macht der Sakramente unseren menschlichen Bedürfnissen entspricht.    
"Er kam in sein Eigentum, aber die Seine nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die Ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind."             (Joh. 1, 11-13)
Wir müssen Jesus aufnehmen und an seinen Namen glauben, wenn wir die "Macht" gewinnen wollen, "Kinder Gottes zu werden."
Weiter im Evangelium steht, als Jesus zum Paschafest in Jerusalem war, "kamen viele zum Glauben an seinen Namen"; und doch "vertraute sich Jesus ihnen nicht an." (Joh. 2, 23-4) Was wird uns hier gemeint? Die menschliche Natur aus sich heraus nicht in der Lage ist, das ewige Leben zu erlangen. Es reicht nicht aus, nur aufzunehmen und zu glauben. Man muss, wie Jesus weiter im Evangelium erzählt, neugeboren werden: "Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen." (Joh. 3, 5) Dieser Nikodemus ist, Jedermann - jeder, der lebt und atmet! Unsere Rettung ist kein bloß privater Akt, sie gipfelt in einer öffentlichen, liturgischen und sakramentalen Handlung. Theologen bezeichnen das Johannesevangelium als "sakramentales" Evangelium.
Wenn wir die Sakramente feiern, wenn wir unseren Eid schwören, dann folgen wir Jesus nach,
der "hineinreicht in das Innere hinter dem Vorhang, wohin Jesus für uns als unser Vorläufer hineingegangen ist." (Hebr. 6, 17-20).  
Als "Urheber" unseres Heils hat er durch sein Leiden und seinen Tod triumphiert (Hebr. 2, 10). Jesus ist  der "Urheber und Vollender unseres Glaubens (Hebr. 12, 2), unseres sakramentalen Glaubens. Wir feiern die Sakramente, weil Jesus sie zuerst gefeiert hat und uns durch sie im Glauben vollenden möchte. In den Sakramenten ahmen wir Jesus nach.
Jesus wurde getauft; und so werden wir getauft. Jesus brach das Brot und segnete den Kelch mit Wein, worauf er seinen Jüngern gebot, "dies zu tun" zu seinem Gedächtnis. Jesus gab den Jüngern seinen Geist, um sie im Glauben zu stärken; und so tut es die Kirche Christi bis in unsere Zeit. Jesus weihte seine Apostel, um die Hl. Messe zu feiern und Sünden zu vergeben; und so tut es die Kirche heute. Jesus befreite und heilte Menschen auf sakramentale Weise; und so tut es die katholische Kirche. Jesus segnete die Ehe, wie der Apostel Johannes berichtet: "
auch Jesus wurde samt seinen Jüngern zur Hochzeit geladen" (Joh. 2, 2) Im Matthäus Evangelium sagt er: "Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden." (Mt. 19, 6). Auf die Frage über die Scheidung antwortet Er: " Mose hat euch wegen der Härtigkeit eures Herzens erlaubt, eure Frauen zu entlassen; von Anfang an aber ist es nicht so gewesen." (19, 8)
Unser Herr schwor den Eid; er schloss den Bund - und gab uns die Sakramente. Wie wir sehen Er stellt wieder alles neu, nach der Ewige Wille des Vaters. Der Preis dafür war der Tod des Messias:
"Denn ich habe euch in erster Linie das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich dass Christus für unsre Sünden gestorben ist, nach der Schrift."         (1. Kor. 15, 3)
Danken wir dem Herrn für
sein heilsames Berühren in den Sakramenten. Durch diese Kraft macht er uns buchstäblich zu Heiligen. Er nennt uns heilig: "Daher, ihr heiligen Brüder, Genossen einer himmlischen Berufung, betrachtet den Apostel und Hohenpriester unsres Bekenntnisses, Jesus, welcher treu ist dem, der ihn gemacht hat... Christus aber als Sohn über sein eigenes Haus; sein Haus sind wir, wenn wir die Freimütigkeit und den Ruhm der Hoffnung bis zum Ende fest behalten. Darum, wie der Heilige Geist spricht: «Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht."
(Hebr. 3, 1-8)

Ja, Schwestern und Brüder,
der Herr befähigt uns heilig zu werden. Amen


 
 
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