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Predigt, Samstag 3. Jänner, Hl. Messe: Heiligkeit für alle
Gott hat uns nicht dazu berufen, heiligmäßig, sondern heilig zu werden. Denn nur Heilige kommen in den Himmel. Und was ist ein Heiliger? Heilig ist ein Mensch, wenn er vollkommen geworden ist. Jesus ruft: "Seid vollkommen, wie es auch euer himmlischer Vater ist." (Mt. 5, 48)
Das ist die Voraussetzung für den Bund. Niemand verstand es besser als der hl. Paulus, der die Christen als Heilige anspricht: "Paulus... an die Heiligen in Kolossä und gläubigen Brüder in Christus." (Kol. 1, 2) Warum nennt er die lebendige Gläubige "Heilige"? Nur deshalb, weil sie wie wir die Sakramente und damit Christi Heiligkeit empfangen haben. Dadurch wurden sie geheiligt. Das ist unsere tägliche Aufgabe. So erscheint unsere Entscheidung für den Segen statt für den Fluch. Heiligkeit ist das Ungewöhnlichste, das wir uns vornehmen können: das Dreifaltige-
Heiligkeit ist das einzige, was uns letztlich glücklich macht: hier auf Erden und mehr noch im Himmel! Der Vater teilt seine eigene Glückseligkeit mit Kindern, die nichts dazu beigetragen haben, sie zu verdienen! Das ist die väterlich fürsorgende Vorsehung, die im Kapitel 6 des Hebräerbriefes, in der großen Offenbarung der eidlich geschworenen Verheißungen Gottes gepriesen wird. Wir sollten dieses Kapitel immer wieder lesen und auskosten.
Es spricht mit dem Vertrauen: "Wir haben unsere Zuflucht dazu genommen, die dargebotene Hoffnung zu ergreifen... ein sicherer und fester Anker der Seele." (Hebr. 6, 18-
Die Heiligkeit ist von uns aus nicht zu erreichen. Unser Vater im Himmel schenkt sie uns, wenn wir uns ihm entgegenstrecken und um sie bitten. Von Natur aus können wir das Unendliche nicht erfassen. Unsere Heiligkeit, unsere Vollendung wird uns geschenkt, wenn wir darum bitten. Deshalb Paulus sagt: "Ich vertraue darauf, dass er, der bei euch das gute Werk begonnen hat, es auch vollenden wird bis zum Tag Christi Jesu." (Phil. 1, 6)
Diese Glaubensgewissheit schenken uns die Sakramente. Wir machen sie nicht; sie machen uns! Sie sind die bleibenden Zeichen für Gottes Bund mit uns, für seinen Eid, für seine beständige Verheißung und allmächtige Kraft! In der Hl. Messe heute wir sprechen aus, was unsere Glaubensvorfahren in der Liturgie des alten, irdischen Jerusalems gesungen haben: "Ewig denkt der Herr an seinen Bund!" (Ps. 105, 8) Möge dieser Gesang in unserm Geist und Herzen niemals verstummen. Mögen wir niemals vergessen, uns auf den Eid zu verlassen, den Gott uns geschoren hat. Mögen wir niemals die Gnaden der Sakramente vergessen. Wir sollen wissen dass wir sie erben!
Möge der Herr uns helfen bis der Tag kommt, an dem wir es nicht mehr vergessen können, der Tag, an dem wir den Segen des Bundes auf ewig erfahren: "Unsre Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat." (Ps. 124, 8) Amen